Immobilien schaffen Sicherheit

In den eigenen vier Wänden zu wohnen, erfreut sich in der Schweiz wachsender Beliebtheit. Immobilien vermitteln Sicherheit und bieten Liegenschaftskäufern eine wertbeständige Vermögensanlage.

 

Der Anteil der Eigenheimbesitzer steigt seit Jahren stetig an und liegt mittlerweile bei fast 40 Prozent. Im Vergleich zu den Nachbarländern ist dies immer noch ein tiefer Wert. Dennoch: Das «Volk von Mietern» strebt zum Wohneigentum. Auch der indirekte Immobilienbesitz stösst auf hohe Nachfrage. Von der AHV und der Pensionskasse über die Fonds der Banken bis zum vermögenden Privatanleger: Immobilien fehlen in keinem Portfolio.   

 

 
 

«Hier kommt
der Esstisch hin».

Gerhard und Elsbeth Oestreich planen auf dem Sitzplatz ihrer nun fertiggestellten Eigentumswohnung in Herzogenbuchsee die gemütlichen Sommerabende.

 

 

 

 

Der wirtschaftlichen Unsicherheit zum Trotz zeigt sich die Nachfrage nach selbst bewohnten Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern robust. Die Gründe für den Boom sind vielfältig. Wohneigentum wird von weiten Teilen der Bevölkerung weiterhin als eine sichere Form der Geldanlage und Altersvorsorge angesehen. Nach den Verlusten, die viele private Anleger während der Finanzkrise an der Börse erlitten haben, gilt der Erwerb eines Eigenheims nach wie vor als valable Alternative.

In den letzten Jahren wurden in der ganzen Schweiz jeweils deutlich über 40’000 Einheiten fertiggestellt, ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Eine rege Bautätigkeit sorgt dafür, dass attraktive Neubauobjekte auf den Markt gelangen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung tragen. Dazu kommt, dass – nicht zuletzt dank staatlicher Förder-massnahmen – gegenwärtig so viele Liegen-schaften umgebaut und saniert werden, wie lange nicht mehr.

Für Familien geeignete Wohnungen und Häuser gehören ebenso dazu wie altersgerechter Wohnraum oder die elegante Attika für das Paar. Mehr Platz als in der alten (Miet-) Wohnung, die Gestaltungsmöglichkeiten, die eigener Besitz erlaubt, steuerliche Vorteile und die Reduktion der Wohnkosten im Haushaltsbudget sprechen für den Erwerb einer Immobilie.

Anders als in vielen Ländern, zeigt der Preistrend für Wohneigentum seit langem nur in eine Richtung. Zwar wird sich der markante Preis-anstieg, den viele Regionen und Objekte an bevorzugten Lagen zuletzt erlebt haben, nach Einschätzung nicht in diesem Ausmass fortsetzen. Anzeichen für ein Ende der Wertvermehrung sind aber auch nicht auszumachen. Für 2010 sehen die Immobilienschätzer der Beratungsfirma Wüest & Partner allerdings nur einen kleinen Anstieg der Transaktionspreise. Nach dem Ende der Finanzkrise hellt sich das wirtschaftliche Umfeld und die Stimmung der Konsumenten zusehends auf. Der Markt für Wohnimmobilien wird sich auch im nächsten Jahr von seiner robusten Seite zeigen. Eine Reihe von Nachfrage-Faktoren sprechen dafür, dass sich Immobilienbesitz auch künftig lohnt:

 

Wohneigentum ist solide finanziert
Die grundsolide Finanzierung des Wohneigentums und eine eher restriktive Belehnungspraxis der Banken in der Schweiz hat Korrekturen, wie sie andere Länder erlebt haben, verhindert. Obergrenzen für die Hypothekarkredite, zumeist bei 80% der Kaufsumme, und der genaue Blick auf die Tragbarkeit der Schuldenlast bei den Kreditnehmern zahlen sich aus.

Tiefe Zinsen
Nicht einmal 1% Zins zahlen Hypothekarschuldner derzeit für einen Eigenheim-Kredit, wenn sie etwas Verhandlungsgeschick mitbringen und sich für eine besonders günstige Variante entscheiden. So günstig war die Finanzierung von Wohneigentum noch nie. Zwar gibt es keine Garantie, dass die Zinsen auf diesem historisch tiefen Niveau bleiben. Doch dürften die Konditionen auf absehbare Zeit attraktiv bleiben.

Wachsender Wohlstand
Der Bedarf nach Wohnraum ist eng mit der Entwicklung der Einkommen verknüpft. Steigende Einkommen werden stets zu einem Teil für eine Ausweitung der Wohnausgaben verwendet, wie die Ökonomen der Credit Suissein ihrer Analyse des Schweizer Immobilienmarktes belegen. Nachweisbar ist die Entwicklung am stetig steigenden Flächenverbrauch. In den letzten 50 Jahren hat sich dieser etwa verdoppelt und liegt heute bei rund 46 m2 pro Person.

 

 
 

Alles wird ins rechte Licht gerückt.

Yoganathan und Tharany Rajiv freuen sich darauf, ihr Einfamilienhaus nach dem Umbau gemäss ihren Wünschen einrichten zu können.

 

Knappes Landangebot
Zwar sind die Bauzonen in vielen Gemeinden immer noch grosszügig bemessen. An bevorzugten Lagen jedoch sind Grundstücke knapp und begehrt. Und es ist abzusehen, dass es aus raumplanerischen Gründen künftig weniger neue Flächen geben wird, auf denen sich zusätzlicher Wohnraum erstellen lassen wird.  
 
Zuwanderung beflügelt Nachfrage
Die Nachfrage nach Wohnraum ist eng mit der Bevölkerungsentwicklung verknüpft. Die Aufhebung der Kontingentsregelung im Rahmen der Personenfreizügigkeit per Mitte 2007 hat die Zuwanderung von Personen aus dem EU-Raum verstärkt. Diese treten als zusätzliche Nachfrage-gruppe auf dem Immobilienmarkt auf – mit Folgen für das Preisniveau.

Den Schweizer Immobilienmarkt beflügelt aber nicht nur die private Nachfrage. Im grossen Stil engagieren sich auch die Institutionellen Anleger wie die AHV, die Pensionskassen, Versicherungen und die Anlagegefässe der Banken. Fonds und Immobiliengesellschaften gehören dank hohen Mittelzuflüssen zu den bedeutenden Investoren, die mehrere hundert Objekte pro Jahr neu in ihre Portfolios aufnehmen. Während sich die Anlagefonds mehrheitlich auf Wohnliegenschaften – in erster Linie Mehrfamilienhäuser – konzentrieren, sind es bei den an der Börse kotierten Immobilien­gesellschaften vor allem Geschäftsliegenschaften.

 

Text: David Strohm
Bilder: Bruno Augsburger